Das interkulturelle Anti-Gewalt-Training (IntAGT) ist eine deliktspezifische, sozialpädagogische Maßnahme für straffällig gewordene Jugendliche mit Aggressionspotenzial in der Jugendarrestanstalt Bottrop. Die Maßnahme ist nach § 10 JGG eine spezifische Art der Sozialen Gruppenarbeit gemäß §29 der SGB VIII und wird durch den*die Richter*in angeordnet und zumeist als Alternative zu Dauerarrest und Jugendstrafe ausgewählt.
Zielgruppe des Kurses in der reinen Jungenarrestanstalt sind männliche Jugendliche zwischen 14 und 20 Jahren, die mindestens zwei Wochen Dauerarrest absolvieren müssen. Das Training wird vor Ort in der Jugendarrestanstalt Bottropdurchgeführt. Es ist sehr praktisch ausgelegt, hat aber keinen konkreten Bezug zu der jeweiligen Straftat. Den Teilnehmern werden Deeskalationsideen vermittelt, die sie in Rollenspielen einüben. Die Gründe und Nachteile von Gewalttaten werden erörtert. Außerdem geht es um Themen wie Kommunikation und Stressbewältigung, Freundeskreis, Drogen, Alkohol und Provokationen, Waffen- und Notwehrrecht. Am Ende gibt es eine Abschlussprüfung und bei Erfolg eine Bescheinigung.
In zweimal drei Stunden in zwei aufeinanderfolgenden Wochen nehmen die Jugendlichen an dem Training teil. Mit dem Angebot in den Mauern der Arrestanstalt betritt das zuständige Jugendamt der Stadt Essen Neuland. Ziel ist es, angesichts langer Anmeldelisten für diese Trainings möglichst vielen Jugendlichen die Möglichkeit zu geben, dieses noch im Rahmen des Arrestes zeitnah zu absolvieren. So soll der Bezug zwischen Tat und Strafe bestehen bleiben.
Die Jugendlichen sollen
Das Training wird von zwei ausgebildeten pädagogischen Fachkräften mit Zusatzqualifikationen in Gewaltprävention geleitet.
K. Boldrew
Teamleitung Bildung und Prävention
Erziehungswissenschaftlerin (M.A.)
Deutsch, Russisch, Ukrainisch, Englisch
0234 459669-40
0234 459669-98
01522 8773495
k.boldrew(at)planb-ruhr.de
PLANB
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45147 Essen