Unser Leitbild
Werte und Handlungsleitlinie
Unser Leitbild benennt unsere gemeinsamen Grundsätze und Werte und verdeutlicht, wofür wir uns einsetzen. Es dient uns als Leitlinie für unser tägliches Handeln und ist dadurch für alle Mitarbeitenden verbindlich.
Das Leitbild von PLANB Ruhr e. V. und Vielfalt im Ruhrgebiet (ViR) gGmbH wurde gemeinsam mit den Leitungskräften beider Organisationen entwickelt.
Unser Leitgedanke
Wir zeigen Wege, das Selbst jedes:jeder Einzelnen zu stärken.
Wir legen den Schwerpunkt auf die Stärkung persönlicher Handlungsspielräume eines jeden Individuums, das wir begleiten. Vor diesem Hintergrund entwickeln wir von PLANB und ViR zusammen mit den von uns begleiteten Menschen neue Konzepte zur Lebensbewältigung bzw. Überwindung von Krisensituationen. Wir setzen uns dafür ein, dass die Menschen, die wir unterstützen, neue Blickwinkel auf Problemlagen erhalten, damit Gefühle von Hemmnis, Sorge oder gar Ohnmacht überwunden und stattdessen das Selbst gestärkt wird. Durch diese (Re)Aktivierung des eigenverantwortlichen Einsatzes persönlicher Fähigkeiten und Ressourcen stellt sich ein realistischer, zuversichtlicher Blick auf die eigene Zukunft ein, die immer einen PLANB bereithält. Hierbei gilt es Zugangsbarrieren abzubauen und Vorurteilen in unserer Gesellschaft entgegenzutreten.
Gegenseitige Wertschätzung
Wir begegnen allen Menschen mit Solidarität, Respekt und Wertschätzung, sofern diese mit dem Wertesystem der allgemeinen Menschenrechterklärungen nicht im Widerspruch stehen.
Wir erbringen unsere Leistungen allen Menschen mit Unterstützungsbedarf. Solidarität, Wertschätzung und Respekt sind dabei die zentralen Werte unserer Arbeit. Diese Wertschätzung kultureller, religiöser, geschlechtlicher und sozialer Vielfalt setzen wir auch bei der Gesellschaft im Allgemeinen voraus. Reaktionäre Deutungen sowie diskriminierendes Verhalten werden von uns weder toleriert noch respektiert.
Persönliches Recht auf Bildung und Erziehung
Die Unterstützung beim lebenslangen Lernen ist unser Beitrag zur selbstbewussten Lebensweise.
Jeder Mensch hat ein persönliches Recht auf Bildung und Erziehung. Dieses Recht setzen wir in unserer täglichen Arbeit um. Als freier Träger der Sozialen Arbeit gewährleisten wir den von uns begleiteten Menschen eine bestmögliche Unterstützung beim lebenslangen Lernen. Gemeinsam mit den Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen sind wir stets auf der Suche nach Lösungswegen, die zur Lebenswelt passen und ermöglichen auf diese Art und Weise eine selbstbewusste Lebensweise.
Gelungenes Lernen
Wir unterstützen die von uns betreuten Menschen, ihre individuellen Lernprozesse ganzheitlich zu meistern.
Diese individuellen Lernprozesse sind Elemente eines ganzheitlich gedachten Bildungsverständnisses, in dem sowohl der Erwerb kognitiver Kompetenzen als auch die Gesamtheit aller Fähigkeiten und Kompetenzen, sich selbst wahrzunehmen und das eigene Ich in Bezug zur eigenen Umwelt zu setzen, enthalten sind.
Gelungen ist dieser lebenslange Lernprozess, wenn der:die Lernende durch das Gelernte Handlungskompetenzen stärkt, die seine:ihre persönliche Entwicklung ermöglichen und damit die eigene Lebensqualität steigern. Dazu stehen die eigenen Ressourcen zur Verfügung, die der:die Lernende kennt und als persönliche Stärken nutzt, um seine Handlungsspielräume zu erweitern. Aus der Perspektive der Menschen mit Migrationsgeschichte kommt dabei dem Erwerb der deutschen Sprache eine Schlüsselfunktion zu.
Wir leisten einen Beitrag dazu, den Lernenden passende Lernsituationen zu ermöglichen, in denen Wertschätzung einerseits entgegengebracht und Motivation und Neugierde andererseits gestärkt werden. Dafür geben wir ihnen Werkzeuge an die Hand, mit denen sie frei nach ihren eigenen Ressourcen, ihren Fertigkeiten und Fähigkeiten umgehen können. Erfolgserlebnisse fördern die Selbstwirksamkeit und tragen dazu bei, das Vertrauen in das eigene Selbst zu erlangen und zu stärken.
Gesellschaftliche Teilhabe
Wir fördern Integration durch gesellschaftliche Teilhabe und Teilnahme.
Alle unsere Leistungen haben das Ziel, die persönlichen Ressourcen der von uns begleiteten Menschen zu stärken und selbstbestimmt für die Ausbildung von Fähigkeiten und Fertigkeiten zu nutzen. Auf diesem Weg können wir ihnen neue Perspektiven und mehr Teilhabe an der Gesellschaft ermöglichen.
Diversität
Gesellschaftliche Vielfalt ist unser Antrieb. Wir stehen ein für ein solidarisches Zusammenleben der Menschen.
Die vielfältigen Kulturen, Sprachen, Lebensentwürfe und Perspektiven sind für uns ein Antrieb für unsere tägliche Arbeit. Insbesondere das Zusammenleben verschiedener Kulturen und Ethnien ist kein Selbstläufer und braucht Begleitungs-, Vermittlungs- und Gestaltungsinstanzen sowie entsprechende rechtliche und soziale Rahmenbedingungen. Wir verstehen uns als eine solche Instanz und plädieren für einen grundsätzlich konstruktiven Umgang mit der gesellschaftlichen und kulturellen Vielfalt.
Als interkulturelle Trägergemeinschaft akzeptieren wir die Vielfalt unserer Gesellschaft nicht nur und erkennen sie an, sondern schätzen und fördern sie auch. Wir setzen uns ein für eine Gesellschaft, in der Menschen sich herkunftsunabhängig und vorurteilsbewusst begegnen, um ihr Zusammenleben wertschätzend zu gestalten. Die Schaffung von Räumen für einen konstruktiven und gleichberechtigten interkulturellen Austausch ist dafür unerlässlich.
Interkulturalität
In unserem persönlichen und fachlichen Handeln leben wir täglich von neuem das vor, was wir gesellschaftlich anstreben.
Unsere Teams arbeiten mehrsprachig, interdisziplinär und multiprofessionell. Die sorgfältige Auswahl der Mitarbeitenden von PLANB und ViR stellt sicher, dass wir sprachlich, kultur- und gendersensibel auf jede:n Einzelne:n eingehen können. Hierdurch arbeiten wir wertschätzend und gleichzeitig nah an den persönlichen Biografien und Zielen der Menschen orientiert.
Diese kulturelle und professionelle Vielfalt führt dazu, dass wir unsere Leistungen muttersprachlich anbieten können. Damit bewirken wir kurze Dienstwege, da bei jeglichen Übersetzungs- und Transferleistungen interne Ressourcen genutzt werden können.
Gleichzeitig tragen wir durch die kulturelle Vielfalt unserer Mitarbeitenden zur interkulturellen Öffnung behördlicher Strukturen bei.
Genderbewusstsein und Chancengleichheit
Die Chancengleichheit ist unser gelebtes Prinzip.
Wir setzen uns dafür ein, dass Menschen aufgrund ihres kulturellen Hintergrunds, ihres Geschlechts, ihres Einkommens oder ihrer Behinderung nicht strukturell benachteiligt werden. Die Sensibilisierung für diese strukturelle Benachteiligung ist daher etwas, das wir sowohl in unseren Teams als auch in der Gesellschaft anstreben.
So verstehen wir etwa Geschlecht als eine soziale Kategorie, welche über gesellschaftliche und kulturelle Deutungen und Zuschreibungen geschaffen wird. Diese Zuschreibungen und die damit verbundene soziale Ungleichheit zwischen Geschlechtern in Alltag und Beruf reflektieren wir in hohem Maße kritisch. Die Chancengleichheit zwischen den Geschlechtern ist für uns ein gelebtes Prinzip, das wir im Rahmen unserer Entwicklung bei der Besetzung unserer Gremien, Arbeitsstellen und Positionen berücksichtigen und stets weiterentwickeln. Dabei denken wir über das binäre Kategoriensystem hinaus, indem wir uns durch unsere gendersensible Sozial- und Aufklärungsarbeit für die Belange von LSBTTIQ: einsetzen und durch die Nutzung des Gender-Doppelpunkts in unserer Öffentlichkeitsarbeit für das Thema sensibilisieren.
Einsatz gegen Diskriminierung, Rassismus und Antisemitismus
Wir stehen ein für eine Gesellschaft ohne Diskriminierung.
Als Einzelpersonen sowie als interkulturell aufgestellte Organisation erleben und erfahren wir tagtäglich unterschiedlichste Formen der Diskriminierung. Gleichzeitig ist uns bewusst, dass die von Diskriminierung betroffenen ethnischen, kulturellen und religiösen Gruppen ihrerseits nicht frei sind von diskriminierenden, antisemitischen und rassistischen Einstellungen und Verhaltensweisen. Daher stellt sich der Einsatz gegen Diskriminierung, Rassismus und Antisemitismus als eine nachhaltige Aufgabe, die in allen Bereichen ihre Anwendung finden muss. Rassistische, fundamentalistische, antisemitische und nationalistische Ideologien jeder Art sowie ihre organisatorischen Erscheinungsformen sind für PLANB und ViR unter keinen Umständen zu tolerieren.
Wir setzen uns für die Sensibilisierung der Familien, die Unterstützung der von Diskriminierung, Rassismus und Antisemitismus Betroffenen und für ein Ende der Diskriminierung ein. Alle unsere Einrichtungen und Dienste sind angehalten, mit den Fachstellen gegen Diskriminierung zusammenzuarbeiten. Die Grundsätze des Allgemeinen Gleichbehandlungsgesetzes (AGG) bieten dabei eine wichtige Handlungsgrundlage.
Gewaltprävention
Wir lehnen jegliche Formen von Gewalt ab.
Gewalt als Konfliktlösungsweg und Erziehungsmethode lehnen wir grundsätzlich ab. Wir bekämpfen Gewalt, indem wir Täter:innen alternative Verhaltensmöglichkeiten aufzeigen und Opfer stärken. Dabei sind wir in der Prävention sowie in der Intervention aktiv. Wir folgen standardisierten Prozessen und entwickeln mit deren Hilfe Schutzkonzepte, die bei Kindeswohlgefährdung, häuslicher und sexualisierter Gewalt zum Einsatz kommen. Damit setzen wir uns dafür ein, Personen, die aufgrund ihres jungen Alters besonderen Schutzes bedürfen oder die aufgrund ihres Geschlechts sexualisierter und häuslicher Gewalt oder sexualisierten Übergriffen ausgesetzt sind, besonderen Schutz zu gewähren.
Mitarbeiterschutz
Wir sind dem Schutz unserer Mitarbeiter:innen verpflichtet.
Mithilfe von Schutzkonzepten haben wir ein Gerüst erarbeitet, welches Handlungssicherheit in eskalierenden Situationen bietet. Bei Erfahrung von Gewalt im Arbeitskontext bieten wir unseren Mitarbeiter:innen Unterstützung und Begleitung, um sie mit einem Gefühl von Rückhalt zu stärken. Darüber hinaus werden jegliche Übergriffe und Formen von Gewalt konsequent geahndet.
Vertrauen, Transparenz und Offenheit
Wir setzen uns für Transparenz und Offenheit ein, denn sie ist die Basis für Vertrauen.
Wir gestalten Entscheidungen und Handlungsabläufe nach innen und außen nachvollziehbar und angemessen transparent. Durch diese Transparenz wird die Grundlage für das Vertrauen gebildet, das die Menschen, die wir begleiten, uns entgegenbringen.
Kritik-, Konflikt- und Fehlerfreundlichkeit
Konflikte wie Fehler werden bei uns konstruktiv gelöst.
Konstruktive Kritik ist auf allen Ebenen erwünscht und als Antrieb für die Weiterentwicklung unserer Leistungen unabdingbar. Konflikte sowie Fehler werden bei uns nicht nur erkannt, sondern auch ausgetragen, angenommen und konstruktiv gelöst.
Innovation und Kreativität
Wir fördern die Selbstentfaltung unserer Mitarbeitenden sowie der Menschen, die wir begleiten.
Innovation und Kreativität bedeuten für uns, offen zu sein für neue Ideen und kreative Lösungsansätze. Dabei reagieren wir konsequenterweise auch auf gesellschaftliche Neuerungen und Entwicklungen und gehen verantwortungsvoll auf sie ein. Die Vielfalt an Perspektiven, Wahrnehmungen und Lebensweisen ist für uns eine Inspiration und ermöglicht uns, täglich kreativ neue Wege zu denken. So können wir einen konstruktiven Beitrag zu einer aufgeklärten, progressiven Gesellschaft leisten.
Erfolgreiche Eingliederung in den Arbeitsmarkt
Erwerbsfähige werden durch unsere Maßnahmen bestmöglich auf die Eingliederung in den Arbeitsmarkt vorbereitet.
Bei der Entwicklung von Trainings und Maßnahmen haben wir neben den individuellen Ressourcen stets die aktuellen arbeitsmarktpolitischen Entwicklungen im Blick. Durch diese Verknüpfung von persönlicher Bedarfsorientierung und gesellschaftlichen Anforderungen werden Erwerbsfähige bestmöglich auf die Eingliederung in den Arbeitsmarkt vorbereitet.
Ressourcen
Die Ressourcen jedes:jeder Einzelnen und der Umwelt sind für uns wertvoll.
Wir legen großen Wert auf einen verantwortungsvollen, bewussten Umgang mit natürlichen, materiellen, fachlichen, persönlichen und geistigen Ressourcen. Daher achten wir darauf, diese in unserem Alltag effektiv und effizient einzusetzen. Der schonende Umgang mit den Ressourcen wird nicht nur von den Mitarbeitenden getragen, sondern ebenso in allen Einrichtungen, Diensten und Bildungsangeboten vermittelt.
Partizipation
Wir entscheiden nicht für die, sondern mit den von uns Betreuten.
Unsere Arbeit ist darauf ausgerichtet, die von uns Betreuten mit allen uns zur Verfügung stehenden Möglichkeiten am Betreuungsprozess zu beteiligen. Dadurch gewährleisten wir, dass nicht über sie entschieden wird, sondern mit ihnen. Diese Beteiligung eröffnet die Erfahrungsräume von Selbstwirksamkeit, die für eine gelungene und selbstbestimmte Hilfe zur Selbsthilfe notwendig sind.
Kooperation
Im Interesse der von uns betreuten Menschen engagieren wir uns in ihrem jeweiligen Sozialraum.
Ohne die enge Zusammenarbeit mit vielfältigen Akteur:innen ist unsere Soziale Arbeit nicht denkbar. Im Interesse der von uns betreuten Menschen engagieren wir uns daher in ihrem jeweiligen Sozialraum. Dabei setzen wir auf langfristige Kooperationen mit öffentlichen wie freien Trägern sowie diversen Akteur:innen im gesamten Ruhrgebiet.