Ausbildung: systemische, kultursensible Anti-Gewalt- und Deeskalationstrainer:innen (SKAT)
Praxisnah. Systemisch. Kultursensibel.
Im pädagogischen Alltag, in Schulen, Jugendhilfeeinrichtungen, Beratungsstellen oder offenen Angeboten nehmen Spannungen, Grenzüberschreitungen und kulturell geprägte Missverständnisse deutlich zu. Fachkräfte sind zunehmend gefordert, komplexe Konfliktsituationen nicht nur zu begleiten, sondern auch präventiv zu wirken, deeskalierend einzugreifen und achtsame, kultursensible Räume zu schaffen.
Diese Ausbildung vermittelt das nötige Handwerkszeug, um Trainings- und Gruppenprozesse wirksam zu gestalten – von der präventiven Arbeit bis zur akuten Konfliktbearbeitung. Die Teilnehmenden lernen, eigene Angebote zu entwickeln, mit Gruppen zu arbeiten und sowohl systemische als auch körper- und theaterpädagogische Methoden einzusetzen. Die modulare Weiterbildung qualifiziert Fachkräfte für die professionelle Arbeit im Bereich der Gewaltprävention, Deeskalation und Konfliktbearbeitung – mit einem besonderen Fokus auf systemisches Denken, kultursensible Haltung und eine reflektierte Trainer:innenpersönlichkeit. Die Ausbildung richtet sich an Menschen, die in pädagogischen oder sozialen Arbeitsfeldern tätig sind und sich fundiert weiterbilden möchten, um in herausfordernden Situationen sicher, professionell und wirksam handeln zu können.
Ihr Gewinn:
- Professionalisierung in der Anti-Gewalt- und Deeskalationsarbeit
- Vertiefung systemischer Haltungen und Methoden
- Erweiterung interkultureller und kultursensibler Kompetenzen
- Stärkung der persönlichen Trainer:innenrolle
- Selbstständige und konkrete Umsetzung in Gruppen, Klassen und Einrichtungen
- Sicherheit im Umgang mit Eskalation, Widerstand und Machtverhältnissen
Ob für präventive Gruppenangebote, Kriseninterventionen oder langfristige Beziehungsgestaltung – diese Ausbildung macht Sie sichtbar wirksam im Alltag pädagogischer Praxis.
Zielgruppe und Voraussetzungen
Diese Ausbildung richtet sich an Fachkräfte und engagierte Personen, die mit Kindern, Jugendlichen oder jungen Erwachsenen in pädagogischen, psychosozialen oder sozialraumorientierten Kontexten arbeiten – insbesondere in Arbeitsfeldern, in denen es auf Beziehungsarbeit, Konfliktfähigkeit, kultursensibles Agieren und sicheres Auftreten in Krisensituationen ankommt.
Angesprochen sind insbesondere Fachkräfte aus folgenden Bereichen:
- Schulen und Schulsozialarbeit
- Jugendhilfe (ambulant, stationär, teilstationär)
- Jugendfreizeiteinrichtungen und Einrichtungen der Offenen Kinder- und Jugendarbeit
- Bewährungs- und Straffälligenhilfe, Präventionsarbeit
- OGS (Offener Ganztag) und Betreuung
- Kindertageseinrichtungen (Kita, Familienzentren)
- Weitere berufspraktische Tätigkeiten im pädagogischen oder beratenden Feld (nach Absprache)
Voraussetzungen zur Teilnahme:
Vorausgesetzt wird ein pädagogischer Berufsabschluss (erreicht oder in Ausbildung) und/oder eine fundierte berufspraktische Erfahrung in einem relevanten Arbeitsfeld. Wichtig ist vor allem die Bereitschaft zur Selbstreflexion, zur aktiven Gruppenarbeit und zur Auseinandersetzung mit den eigenen Haltungen, Grenzen und Ressourcen. Die Ausbildung eignet sich auch für Quereinsteiger:innen mit pädagogischer Praxis und einem klaren professionellen Bezug zur Zielgruppe.
aufbau der ausbildung
Die Ausbildung besteht aus sechs aufeinander aufbauenden Kernmodulen sowie mindestens einem zielgruppenspezifischen Vertiefungsmodul. Sie ist praxisorientiert strukturiert und beruht auf einem didaktischen Verhältnis von 70 % Praxis zu 30 % Theorie. Insgesamt umfasst die Ausbildung mindestens 160 Unterrichtseinheiten (UE).
Kernmodule
- Modul 1 – Trainingsbasics, Qualität und Performance
Grundlagen der Rolle als Trainer:in, Auftreten, Selbstwirksamkeit, Gruppenführung, Wirkung in konflikthaften Situationen, Elemente des Qualitätsmanagements - Modul 2 – Methoden, Inhalte und Kernpunkte der Trainerarbeit
Methodenwahl, Ablaufgestaltung, Umgang mit Dynamiken, Struktur von Trainings, Reflexion von Wirkung und Intervention - Modul 3 – Persönliche Entwicklung und systemisches Arbeiten
Selbstreflexion, Biografiearbeit, Trainer:innenhaltung, Auftragsklärung, systemische Werkzeuge, professionelle Abgrenzung und Ressourcenarbeit - Modul 4 – Kultursensibles Arbeiten, Rassismus und Diversität
Diskriminierungskritisches Denken, intersektionale Perspektiven, sprachliche Sensibilität, reflektierte Machtverhältnisse, interkulturelle Kommunikation - Modul 5 – Prävention, Intervention, Täter- und Opferperspektiven
Analysen von Gewaltdynamiken, institutionelle Prävention, Unterschied der Konzepte und Methoden, Konzeptentwicklung, spezifisches Themenfeld Täter und Opfer - Modul 6 – Deeskalation, Konfliktmanagement, Gewalt & Mobbing
Konflikttypen, Eskalationsverläufe, verbale & nonverbale Deeskalationstechniken, Umgang mit Gruppenaggression, Grenzen der pädagogischen Intervention
Vertiefungsmodule (mindestens ein Modul verpflichtend)
Diese Module ermöglichen eine zielgerichtete Spezialisierung je nach eigenem Berufsfeld. Ein Vertiefungsmodul ist verpflichtend, jedes weitere kann bei Interesse für 250 Euro pro Modul zusätzlich gebucht werden.
- Vertiefung A – Arbeit mit Einzelpersonen und Familien
Besonderheiten des Settings, Grundlagen von Coaching, Aufbau, Fragetechniken, Coaching Tools, inhaltliche Schwerpunkte und Methodensammlung, vor allem in Bezug auf AGT - Vertiefung B – Arbeit mit Kleingruppen
Besonderheiten des Settings, Methoden, Aufbau des Kleingruppentrainings, mögliche inhaltliche Schwerpunkte, Methodensammlung vor allem in Bezug auf AGT - Vertiefung C – Arbeit mit Großgruppen und Klassen
Besonderheiten des Settings, Präsenz und Autorität in großen Gruppen, interaktive Übungen für Schulklassen und heterogene Gruppen, Gewaltprävention im Bildungsraum, Umgang mit Störungen, Aufbau des Klassentrainings, Methodensammlung vor allem in Bezug auf AGT
kosten der ausbildung
Die Kosten für die Ausbildung betragen 1.950 Euro pro Person (inkl. aller Pflichtmodule und eines Vertiefungsmoduls).
Jedes weitere Vertiefungsmodul kann optional für 250 Euro hinzugebucht werden.